Zu Besuch im Museum Franz Gertsch in Burgdorf

Am 23. März 2024 um 11 Uhr wurden die 17 Teilnehmenden der Frühlingsexkursion des Vereins Botanische Kunst Schweiz von der Kunstvermittlerin Manuela Brügger im Foyer des Museums Franz Gertsch zur exklusiven Führung erwartet.

Was veranlasste den Verein, das Museum Franz Gertsch in Burgdorf zu besuchen? Gertsch gehört zu den wichtigsten Künstlern der Gegenwart. Das erkennt man insbesondere auch an seinen Holzschnitten und Gemälden zu Pflanzen und Waldlandschaften in Grossformaten. So war denn der Ausstellungsraum mit dem Vier-Jahreszeiten-Zyklus Schwerpunkt der interessanten Führung.

Im Jahr 2007, damals 77jährig, begann Franz Gertsch mit der Arbeit an diesen vier riesigen Gemälden (325 x 480 cm) – wohl wissend, dass er jeweils etwa ein Jahr Zeit für ein Gemälde benötigen würde. Anfang 2011 vollendete der Künstler sein monumentales Werk.

Die Kunstvermittlerin führte uns auch in die vor wenigen Tagen eröffnete Wechselausstellung

mit Arbeiten der deutschen Künstlerin Karin Kneffel. Ihre Gemälde z.B. mit bildfüllenden, reifen Äpfeln und Weintrauben machten sie international berühmt.

Franz Gertsch beschränkte sich auf eine reduzierte Farbpalette, auf wenige, aus Mineral-, Erd- und anderen Pigmenten selbst hergestellte Farbtöne. Mit dieser angewandten Mischtechnik ‹Eitempera› experimentierten wir im eineinhalbstündigen Workshop nach dem Mittagessen, angeleitet durch unsere Kunstvermittlerin. Sie zeigte uns, wie einfach Eitempera hergestellt und mit verfügbaren Pigmenten wie z.B. Kaffeepulver, Gewürzen oder Asche malfertig angereichert werden kann. Für uns botanische Zeichner und Zeichnerinnen war die Erprobung dieser Technik eine spannende Erfahrung, erweitert sie doch unser Mal-Repertoire mit verfügbaren natürlichen Materialien.

25.03.2024 / Patrick Roth

Bilder: Luzia Kunz und Patrick Roth

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